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Fensterln (2009)
Das "Fensterln" ist ein altes Mittel der Brautwerbung in ländlichen Gegenden des süddeutschen und österreichischen Raumes. Die einst sehr strengen Sitten innerhalb der Dorfgemeinschaft verboten jeglichen Kontakt, oft sogar jegliches Gespräch zwischen jungen, unverheirateten Männern und Frauen. Die einzige Möglichkeit Kontakt mit der geliebten Person aufzunehmen, musste also im Geheimen stattfinden, bei Nacht und Nebel wenn Alles schlief. Mit Hilfe einer oftmals langen Leiter versuchten die Burschen zum Fenster der Schlafstube der Angebeteten zu gelangen, um in den Genuss eines intimen Gespräches oder auch mehr zu kommen. Das Risiko dabei entdeckt zu werden sowie die Gefahr eines Sturzes aus großer Höhe brachten dem "Fensterln" zusätzlich den Charakter einer Mutprobe ein.
Damals wie heute beschreibt das Bild der Leiter den schwierigen und oftmals auch gefährlichen Weg zum Erfolg, den Aufstieg in einen erstrebenswerten, "höheren" Zustand. Nicht umsonst wird in der Berufswelt von entschlossenen und risikobereiten Personen die "Erfolgsleiter" erklommen. Da dies neben Kompetenz und Fachwissen auch durch den gezielten Einsatz körperlicher Reize erfolgen kann, bleibt der vom "Fensterln" kommende sexuelle Aspekt des Leiterbildes erhalten, wenn man sich die Karriereleiter "hochschläft".
Das "Fensterln" am BMW IT-Zentrum verbindet Moderne mit Tradition, Alt mit Neu und Risikobereitschaft mit Bodenständigkeit.

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